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Rodo, 2023

Hier findet ihr meine Buch-Empfehlungen. Wenn ich eine Serie empfehle, empfehle ich jeweils das erste Buch unter dem Titel der Serie (zum Beispiel Storm Front als erstes Buch der Dresden-Files-Serie).



American Gods & Anansi Boys

American Gods

Originaltitel: American Gods

Originalsprache: Englisch

Autor: Neil Gaiman

Erscheinungsjahr: 2001

Deutsche Übersetzung: American Gods (2005)

Länge: 588 Seiten (englisch)

Verlage: HarperCollins/Heyne

Übersetzer: Karsten Singelmann

Originaltitel: Anansi Boys

Originalsprache: Englisch

Autor: Neil Gaiman

Erscheinungsjahr: 2005

Deutsche Übersetzung: Anansi Boys (2007)

Länge: 384 Seiten (englisch)

Verlage: HarperCollins/Heyne

Übersetzer: Karsten Singelmann

Zwei Bücher, ein Autor und dasselbe Universum. In American Gods muss der Hauptcharakter Shadow zunächst einmal kurz vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis erfahren, dass seine Frau gestorben ist und dass sie eine Affäre mit seinem besten Freund hatte. Auf dem Weg zu ihrer Beerdigung begegnet er einem hartnäckigen Mann namens Wednesday, der ihn dafür engagiert, dass Shadow ihn beschützt und ihm bei seinen Unternehmungen hilft. Der mysteriöse Wednesday, so stellt sich heraus, ist niemand anderes als der nordische Gott Odin, der Mitstreiter für seinen Widerstand gegen die neuen, ‚amerikanischen‘ Götter (zum Beispiel die Medien und die Highways) sucht. Dabei steht Shadow ihm stets zur Seite und hilft ihm dabei, so illustre Gestalten wie Mr. Nancy für sich zu gewinnen.

In Anansi Boys geht es um Fat Charlie, der sich gerade mit seiner Freundin verlobt hat und plötzlich erfährt, dass sein Vater kurz zuvor auf erstaunlich peinliche Art gestorben ist. Auf der Beerdigung erfährt Fat Charlie Nancy, der nie viel Kontakt zu seinem Vater hatte, dass der niemand anderes als der Spinnengott Anansi war, und dass er einen Bruder namens Spider hat, der die göttlichen Kräfte des Vaters geerbt hat. Die Brüder treffen sich, und Charlie muss feststellen, dass es alles andere als leicht ist, einen Halbgott zum Bruder zu haben, der daran gewöhnt ist, alles zu bekommen was er will – und sei es die Verlobte seines Bruders.

Beide Bücher wurden von Neil Gaiman geschrieben, von dem ich glaube, dass er so ziemlich jede Geschichte gut erzählen kann, egal wie verrückt die Idee auch zu sein scheint. Sowohl American Gods als auch Anansi Boys sind erstklassige Beispiele dafür. Die Bücher sind ebenso fantastisch wie witzig, und es ist einem Leser einfach unmöglich, sich nicht von den schillernden Charakteren in den Bann ziehen zu lassen. Da gibt es Götter, die sich mit Betrügereien über Wasser halten, Kobolde, die in Musterstädten leben und Leichen, die einfach nicht in Kauf nehmen wollen, dass sie nun einmal tot sind. Und mittendrin käpfen Shadow und Fat Charlie darum, nicht den Verstand zu verlieren.

Zu dem Universum gehört außerdem noch die Kurzgeschichte Monarch of the Glen, die unter anderem in der Kurzgeschichtensammlung Fragile Things zu finden ist, in der Shadow in Schottland auf einige ‚Monster‘ trifft.

Die Bücher verzaubern den Leser einfach auf eine Art, auf die es nur die Bücher von Neil Gaiman können. Sie sind moderne Märchen, die ich jedem wärmstens empfehlen kann.


Dresden Files

Erstes Buch: Storm Front (2000)

Originalsprache: Englisch

Autor: Jim Butcher

Deutsche Übersetzung: Sturmnacht (2006)

Länge: 322 Seiten (englisch)

Verlage: ROC/Knaur

Übersetzer: Jürgen Langowski

Weitere Titel: Fool Moon, Grave Peril, Summer Knight, Death Masks, Blood Rites, Dead Beat, uvm.

The Dresden Files ist der Name einer Reihe von Urban-Fantasy-Büchern über Harry Blackstone Copperfield Dresden, der als einziger Magier in Chicagos Gelben Seiten inseriert. Harry verdient den Großteil seines Geldes als Berater für die Sonderabteilung der Chicagoer Polizei, deren Chefin Karrin Murphy er dabei hilft, ihre etwas ungewöhnlicheren Fälle zu lösen. Und so bekommt er es unter anderem mit Schwarzmagiern, Werwölfen, Feen, Vampiren und Dämonen zu tun, die es ihm wirklich schwer machen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Die Serie ist inzwischen zehn Bücher lang (das nächste erscheint in Kürze), von denen drei bereits auf Deutsch erschienen sind. Und während die ersten Bücher noch recht typisch für das Genre wirken und nicht übermßig herausstechen, so entfaltet sich mit der Zeit ein Universum, dessen Komplexität durchaus mit dem der Harry-Potter-Bücher mithalten kann, wenn es diese nicht sogar überbietet.

Da ist zum einen Harry, dessen Vergangenheit noch die eine oder andere Überraschung bereithält. Hinzu kommen noch die verschiedenen Fraktionen in der übernatürlichen Welt, die alle ihre eigenen Ziele verfolgen, die sich nur selten überschneiden. Und Harry bringt es irgendwie jedes Mal fertig, zwischen allen Fronten zu landen.

Die Plots werden mit den Büchern um einiges haarsträubender, doch das hat in diesem Fall ein positiver Effekt. Die Dresden Files wären ohne die zum Teil extrem übertriebenen Elemente bei weitem nicht so amüsant und interessant; sie sind es, die der Reihe schlussendlich das gewisse Etwas verpassen. In welchen anderen Büchern hat man schon von Zombie-Dinosauriern gelesen? Von Auftragskillern, die man sich vom Hals schaffen kann, indem man sie auf die Suche nach einem Donut schickt? Oder von einem Ritter Gottes, der nicht an Gott glaubt.

Hinzu kommen natürlich noch all die anderen Charaktere: Bob, der Geist, der in einem Schädel in Harrys Labor lebt und Groschenromane liebt, Michael, ein Ritter Gottes, Thomas der Vampir und Morgan, der Wächter vom Rat der Magier, der Harry für einen Schwarzmagier hält.

Die Komplexität der Charaktere und der Welt ist es auch, die in der Serie, die auf den Büchern basiert, etwas zu kurz kommt. Trotzdem ist auch sie einen Blick wert, wenn man sich vor Augen hält, dass 300 Seiten Buch unmöglich in 40 Minuten Serienfolge zu pressen sind. Außerdem ist Bob in der Serie wesentlich besser dargestellt als in den Büchern.


Piranesi

Piranesi

Title: Piranesi

Originalsprache: Englisch

Autor: Susanna Clarke

Erscheinungsjahr: 2020

Deutsche Übersetzung: Piranesi

Länge: 272 Seiten (englisch)

Verlage: Bloomsbury/Karl Blessing Verlag

Übersetzer: Astrid Finke

Ein Mann lebt in einem Gebäude. Er lebt dort schon, solange er denken kann. Das Gebäude bedeckt die gesamte Welt in einem Labyrinth aus Zimmerfluchten und Hallen, das für Riesen gebaut wurde. An den Wänden stehen Statuen, die alle möglichen Kreaturen und Menschen darstellen, und der Mensch hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, sie alle in seinen Tagebüchern zu erfassen. Außerdem hilft er dem Anderen, dem einzigen anderen lebenden Menschen, der sich im Gebäude aufhält. Zudem gibt es da noch die dreizehn Toten. Nun steht die Ankunft einer sechzehnten Person kurz bevor …

Susanna Clarke’s zweiter Roman, Piranesi, ist ein Tagebuchroman, und mit nur etwa 250 Seiten (in Englisch) ist er um einiges kürzer als der wahrhafte Wälzer Jonathan Strange & Mr Norrell, mit weit weniger Charakteren. Er ist aber keinesfalls weniger faszinierend. Im Zentrum des Romans stehen die Rätsel darum, was das Gebäude ist, warum der Hauptcharakter (der vom Anderen Piranesi genannt wird) in ihm lebt und wer er ist. Und durch seine Tagebucheinträge beginnt der Leser zusammen mit dem Hauptcharakter, die Geheimnisse seiner Existenz zu entschlüsseln.

Eine kleine Warnung vorweg, jedoch: die ersten paar Seiten sind ein wenig gewöhnungsbedürftig. Im Englischen zumindest benutzt der Hauptcharakter recht unorthodoxe Großschreibung, und das Gebäude ist absolut fremd in fast allen Aspekten. Seine Keller sind mit einem Ozean gefüllt, der sich nach verschiedensten Tiden richtet, während die Obergeschosse voller Wolken und damit nicht bewohnbar sind. Der Hauptcharakter ernährt sich hauptsächlich von Seetang und Fisch, und seine beinahe einzige Gesellschaft sind die vielen Vögel, die im Gebäude leben. Und dann ist da noch der Andere, ein Mann, der sich darum bemüht das geheime Wissen zu erlangen, das im Gebäude verborgen ist, mit dem Ziel übermenschliche Kräfte zu erlangen.

´Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen, während ich am Lesen war. So etwas passiert mir selten, und daher kann ich nicht anders, als es auch anderen zu empfehlen, in der Hoffnung, dass es ihnen genauso geht!


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